Anhang.

Pagina 102 (Forts.; irrtümlich "84" im Original)
Pagina 102 (Forts.; irrtümlich "84" im Original)

Kommentar zu Seite 102

(Seite 102 irrtümlich als Seite 84 paginiert)

Z. 23 beschlessen - [sic], korrigiert in Geist b:beschlossen

Z. 32 Julianus der Abgefallene – Flavius Claudius Iulianus (*331; †363), bekannt als Julian Apostata (Julian der Abtrünnige), war von 361 bis 363 n. Chr. römischer Kaiser und versuchte (vergeblich), das Christentum zugunsten älterer Kulte wieder zurückzudrängen.

Z. 32 Arius – Arius (Areios) (*um 280; †336), begründete eine später Arianismus genannte häretische Lehre. Sie weicht ab von der orthodoxen Trinitätslehre, die Vater, Sohn und Heiligen Geist als Dreieinigkeit begreift und mit dem 1. Konzil (325 in Nicäa) herrschende christliche Lehre wurde.

 

Pagina 103
Pagina 103

Kommentar zu Seite 103

Z. 2 Gleißnerey = Heuchelei

Z. 6 der Marggraf von Montespan – Louis-Henri de Pardaillan de Gondrin, Marquis de Montespan (*1640; †1691). Nachdem seine Ehefrau (s. Geist 24/34) erfolgreich die Position der ´offiziellen Geliebten´ Ludwig XIV. von Madame la Vallière erobert hatte, sorgte der Marquis von Montespan für einen Skandal. Er empörte sich öffentlich über die Untreue seiner Frau.

Z. 9f den ältesten Sohn der Röm. Kirchen – Ehrentitel Frankreichs und seiner Könige als Verteidiger des Glaubens.

Z. 10f der … in Gegenwart ihres selbst=eignen Mannes / seines Nächsten Weib entführets. Geist 103/6.

Z. 12 eeinem - [sic], korrigiert in Geist b:einem

Z. 14f von einer ledi=gen Person oder Wittib / wie die Madame la Valliere – Louise Françoise de La Baume Le Blanc, Herzogin von La Vallière und Vaujours, genannt Louise de La Vallière (*1644; †1710) war eine Mätresse Ludwigs XIV. (s. Geist 88/18f).

Z. 15 Wittib = Witwe

Z. 18f oder aber ein Serrail / … / wie die von Maintenon aufgerich=tet – Zum Begriff Serail: eigentlich „palast, besonders des sultans, auch von türkischen groszen ... miszbräuchlich auch für harem[1] (und so hier zu lesen, s. Geist 24/34).

Z. 21 anderu - [sic], korrigiert in Geist b:andern

Z. 27 eine Hofhaltung - [sic], gemeint vermutlich „keine Hofhaltung“

Z. 36 bey dem Pyrenäischen Friedens. Geist 51/3

Z. 36f und bei seiner Heyraht mit der Spanni=schen Infantins. Geist 49/13f



[1] Grimm, Wörterbuch, Band 16, Sp. 619, 9

 

Pagina 104
Pagina 104

Kommentar zu Seite 104

Z. 8f Der Pabst Gregorius – Gemeint ist der ´zeitgenössische´ Papst Gregor XV. (*1554; †1623), Papst von 1621 bis 1623.

Z. 13 St. Hieronymus – Sophronius Eusebius Hieronymus (*347; †420), Kirchenvater, einer der vier spätantiken Kirchenlehrer des Westens. 

 

Pagina 105
Pagina 105

Kommentar zu Seite 105

Z. 1 zu verfolgen pflegt – Hier folgt in anderen Fassungen ein längerer Abschnitt, der in Geist fehlt: „Sie bittet vor die Irrenden / und begehret nicht / daß Feuer von Himmel fallen soll / sie zu verzehren. Der gegenwertige Pabst hat keines weges die Dragonersche Bekehrung / so in Franck=reich außgeführet worden / vor gut wollen erkennen / sondern sagt in seinem Brieff an Ludewig den XIV. daß sie durch gu=te Beweißgründe / und gute Fürbilde müste ins Werck zu setzen trachten. Wo ist denn des Königes Catholisch seyn / die Catholische erkennet niemand vor ihre Kinder / als die ihr und dem Pabst als dem unfehlbaren Stadthalter Jesu Christi / ge=horsam seyn. Der König Ludewig nun / der fern hiervon ist / hat sie ihres Erbtheils / der Regalien in Franckreich / und zum theil durch die Französische Geistlichkeit 1682. Ihrer Achtbar=keit beraubet. Nimt er nicht noch alle Tage eine und ande=re von ihrer Gerechtigkeit weg / und ist / dafern der Pabst die geringste Empfindlichkeit darüber bezeiget / keine Trennung in seinem Königreich vor der Thüre; wird man nicht alsbald einen Patriarchen einführen / und die Stadt Avignon, die dem Pabst zugehöret / weg nehmen.“ (Bißhero)

Z. 4f Blos der Freyheits = Quartier seiner Abgesandten halber – Die Quartiersfreiheit ist, mit Blick auf Abgesandte/Botschafter, die zugestandene Befreiung von aller örtlichen Rechtsprechung (Diplomatenstatuts). Der Papst hatte 1687 den Gesandten in Rom die Quartiersfreiheit abgesprochen.

Z. 10 Marggraf von Lavardin – Henri Charles de Beaumanoir, Marquis de Lavardin (*1644; †1701) wurde 1688 wegen aktueller Streitigkeiten zwischen Ludwig XIV. und Innozenz XI. nach Rom geschickt (s. Geist 106/4ff).

Z. 16f darzu bereits der Anfang mit Avignon gemachts. Geist 27/10 und 11.

Z. 21f Bull für den Cardinal von Fürsten=bergs. Geist 25/14 und 77/23

Z. 23 Ca=pitulares – die Mitglieder des Domkapitels (s. Geist 40/23).

Z. 33 tücken – „(sich) beugen, bücken[1]

Z. 37 der Gallicanischen Kirchen – Kirchenrechtliches System, mit dem die katholische Kirche in Frankreich weitgehende Unabhängigkeit vom Vatikan herzustellen versuchte. 1682 hatte Ludwig XIV. in Paris ein Generalkonzil einberufen. Dort wurden vier Artikel (propositiones) verkündet, die sog. ´Gallikanischen Freiheiten´ (s. Geist 22/26).

Z. 38f laut ihrem Anno 1682. gefälltem Urtheil / daß der Römische Papst nicht unfehlbar seye – In Artikel 4 der ´Gallikanischen Freiheiten´ von 1682 heißt es, „ Entscheidungen des Papstes in Glaubensfragen bedürfen der Zustimmung der Gesamtkirche“.[2]



[1] Grimm, Wörterbuch, Band 22, Sp. 1531, 60

[2] Zitat s. Kommentar zu Geist 22/26, Fußnote

 

Pagina 106
Pagina 106

Kommentar zu Seite 106

Z. 3 Marggraf von Lavardins. Geist 105/10

Z. 6 trtzoige [sic], korrigiert in Geist b:trotzige

Z. 7 Pochen und Schnarchen – Pochen: „auf etwas pochen, trotzig (gleichsam aufschlagend) oder hochmütig und mit übertriebenem selbstgefühl oder selbstvertrauen sich worauf stützen, worauf bestehen, es schautragend äuszern“.[1] Schnarchen: „in freierer verwendung von einer erregten redeweise, schnaufen beim reden, als ausdruck des zorns, trotzes, hochmuts, der drohung, prahlerei (...) gern wird schnarchen mit synonymen verbunden (...) besonders beliebt ist die verbindung schnarchen und pochen“.[2]

Z. 10f was der Kö=ngliche General Advocat / mit Namen Talon – Denis Talon (*1626; †1698), 'avocat général au parlement de Paris'.

Z. 14 Jansenismi und Quietismi – Zu Jansenismus: Nach dem Bischof Cornelius Jansen (*1585; †1638) benannte Bewegung in der katholischen Kirche, die sich auf Augustinus beruft; als Irrlehre besonders verfolgt (und verboten) unter Ludwig XIV. Zu Quietismus: Christlich-mystische Bewegung, im 17. Jahrhundert vor allem in Frankreich, Spanien und Italien verbreitet und offiziell von der katholischen Kirche als Irrlehre verurteilt.

Z. 23 Procurator=General – In Frankreich der höchste Beamte der Staatsanwaltschaft. Hier gemeint: Denis Talon (s. Geist 106/10).

Z. 34 Freyheit der Quartiers. Geist 105/4



[1] Grimm, Wörterbuch, Band 13, Sp. 1958, 20

[2] Grimm, Wörterbuch, Band 15, Sp. 1282, 9ff

 

Pagina 107
Pagina 107

Kommentar zu Seite 107

Z. 7 Heligij [sic], korrigiert in Geist b:Heligii

Z. 7 am Fest des H. Heligij – Am 1. Dezember ist das Fest des heiligen Eligius (französisch: Saint-Eloi, so nennt ihn auch Esprit); Eligius von Nyon (*1644; †1701) ist unter anderem Schutzheiliger der Pferde. Darauf geht die Anspielung, neben Türken (!) habe auch „eine gute Anzahl Viehes“ (107/7) den Segen erhalten.

Z. 10 der König in Siam - s. Geist 13/9

Z. 11f welche aus seinem Königreich heraus kommen / versichern - Anschließend an diese Stelle stehen in den anderen Geist-Ausgaben noch mehrere zusätzliche Seiten, in denen das Wirken der Jesuiten beschrieben wird. In Geist fehlen diese Passagen komplett (finden sich hier aber im Anschluss an die Textedition wiedergegeben in der Version von Esprit&Geist).

Z. 14f Carl den Zweytens. Geist 62/7 und 11

Z. 22 Graf Töckely – s. Geist 29/31 

Z. 24f Te Deum Lau=damus – s. Geist 31/23

Z. 35 gegen die Städte Genua und Orange – Genua s. Geist 19/19; Orange s. Geist 11/28

 

Pagina 108
Pagina 108

Kommentar zu Seite 108

Z. 1 Gleißnerey = Heuchelei

Z. 5f alles in allem seyn und heis=sen will - Klarer in Esprit&Geist : „Er ist allen alles ge=worden / wenn es zu seinem Vortheil und Nutzen gereichet.“

 

Bücher zum Thema